Die Orgel - Königin der Instrumente

Orgel der evangelischen Kirche
Bildrechte Marius Schlagmüller

Die Orgeln in Mittelsinn und Burgsinn sind sehr unterschiedlich vom Klang her und auch vom Alter. Hier haben wir unseren Burgsinner Organisten Wolfgang Rausch einmal zu "seiner" Orgel interviewt.

Mehr zur Mittelsinner Orgel finden Sie hier.

Im Jahr 1956 wurde die elektrische Trakturorgel der Firma Steinmeyer/Oettinger aufgestellt und wird seither von vielen Organisten fleißig bespielt.

 

Besonders häufig trifft man dort unseren Hauptorganisten Wolfgang Rausch an. Ihn habe ich einmal zu seiner langjährigen Tätigkeit in unserer Kirchengemeinde in einem kurzen Interview befragt:

Herr, Rausch, wie sind Sie eigentlich zum Orgel spielen gekommen?

Meine Mutter war im Kirchenchor, meine ältere Schwester hatte schon Unterricht an der Kirchenorgel. So war es für mich ein einfacher Schritt nach einigen Jahren Klavierunterricht an die Orgel. Dass bei der Orgel die Barockmusik eine viel bedeutendere Rolle spielt als beim Klavier, kommt meinem persönlichen Musikgeschmack sehr entgegen. Das Pedalspiel hat mich von Anfang an begeistert, mit Hand und Fuß hat man ganz andere Möglichkeiten als auf dem Klavier. Als Jugendlicher habe ich etliche Konzerte z.B. im Rahmen der ION besucht.

Manuale
Bildrechte Sabine Schlagmüller

Da war die Musik ja praktisch schon in die Wiege gelegt. Was schätzen Sie denn an unserer Orgel ganz besonders?

Die Orgel in Burgsinn ist der Orgel sehr ähnlich, an der ich Unterricht hatte. Mit 2 Manualen kann man Trios spielen, dich ich sehr mag. Der größte Pluspunkt für mich: Ich muss mir die Orgel bzw. Kirche mit niemandem teilen, kann praktisch jederzeit spielen!!

 

Organist Wolfgang Rausch
Bildrechte Sabine Schlagmüller

Und das tun Sie auch fleißig, was allen, die um die Kirche herum wohnen sehr viel Freude macht. Zum Schluss noch eine etwas ketzerische Frage, wo sich doch die Kirchenmusik auch stetig wandelt: Ist die Orgel als DAS Instrument der Kirchenmusik schlechthin weiterhin erhaltenswert?

Die Orgel als Musik-Maschine ist meiner Meinung nach eine geniale Idee bzw Konstruktion. Durch den Bau unterschiedlicher Pfeifen bzw. Register lassen sich ganz unterschiedliche Klänge und eine enorme Klangfülle erreichen. Ein einzelner Musiker verfügt über praktisch unendliche Möglichkeiten, auch bei der Improvisation. Erst im 20. Jahrhundert konnte das mit dem Synthesizer auf elektronischem Weg ähnlich realisiert werden.

Sicherlich kann man einen Gottesdienst auch ohne Orgel musikalisch gut gestalten. Wichtig ist mir, dass man die Orgel nicht auf eine bestimmte Musik reduziert; das Instrument ist nicht an einen bestimmten Musikstil gebunden sondern so vielseitig wie kein anderes: Die Königin der Instrumente...

Orgelpfeifen
Bildrechte Sabine Schlagmüller

Schön, wie Sie da so ins Schwärmen geraten und herzlichen Dank für die Beantwortung unserer Fragen. Da lohnt es sich doch mal hineinzuhören in Ihre Eigenbearbeitung dreier Stücke, die Sie von unserem schönen Instrument aufgenommen haben, um den Klang und die Vielfalt des Instrumentes besonders gut zur Geltung zu bringen. Und sollte jemand jetzt neugierig geworden sein, dann melden Sie sich gerne, wenn es weitere Fragen zur Orgel gibt oder Sie vielleicht sogar selber Orgel lernen wollen. Wir helfen gerne weiter!

 

Bei der Ciacona nach BuxWV 137 hört man die Königin mit allen Registern (Tutti).

Im Orgeltrio (nach BWV 797) spielen 3 unterschiedlich klingende Stimmen (2 Manuale + Pedal) miteinander.

Kevins Wedding March (nach R.Wagner) zeigt mit dem Wechsel zwischen den Manualen (Terassendynamik) und einem Pedal-Solo wesentliche Elemente der Orgelmusik.